Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

- Samuel Smith's Imperial Stout kommt in der handlichen 355ml-Flasche daher. Party-Bierchen-Format. Das Design ist eigenwillig, aber durchaus sympathisch: Hier gibt es viel zu entdecken, allein mit dem Studium der Flaschenverzierung könnte man Stunden verbringen. Aber ich bin ja zum Trinken hier. Die Vorfreude steigt jedenfalls.
- Laut Beschreibungstext wurde dieser Tropfen ursprünglich vom russischen Adel getrunken. Neben einem Bild der traditionellen Brauerei, bietet der Begleittext auch Serviervorschläge: Zum Espresso soll das Bier gut passen. Soso. Die Zutaten sind nicht sonderlich exklusiv. Standard.
- Ich öffne die Flasche. Mir strömt ein intensiver, bitterer Geruch entgegen. Eine leichte fruchtige Note versteckt sich im eher abstoßenden Gesamteindruck. Hier habe ich wohl ein typisches Briten-Bier vor mir: Das Gebräu von der Insel ist ja nicht grade für wohligen Geruch bekannt. Die Vorfreude nimmt etwas ab.
- Als ich das Bier in's Glas schütte, fällt mir sofort die wunderschöne Schaumkrone auf. Feinporig, wohl strukturiert, eben. Bleibt lange stehen. Da ist dem alten Samuel ein richtige Kunstwerk gelungen.
- Das Bier selbst ist schwarz wie die Nacht. Trügt mich der Eindruck, oder ist das Imperial Stout ziemlich dickflüßig, zäh? Sympathisch, aber auch ehrfurchtgebietend. Dann wollen wir mal probieren.
- Erster Eindruck, nachdem ich das Bier absetze: Schmeckt wie aus dem letzten Kellerloch. Abgestandener geht nicht mehr, kein prickeln, keine Aufregung im Geschmack. Sowas muss man lieben. Ich kann mir das ganz gut antun, aber mehr als eine Flasche muss nicht sein. Gut, dass das Imperial Stout in der handlichen 355ml-Flasche verkauft wird.
- Nun wollen wir den Geschmack mal etwas näher analysieren. Im Antrunk macht sich die fruchtige Note bemerkbar, allerdings nur sekundär: Das Bittere steht klar im Vordergrund. Nach dem Abklingen legt sich das gehaltvolle und dickflüßige Gesöff schwer auf die Zunge. Volles Aroma. Der Nachgeschmack ist relativ bitter und hält lange an.
- Zu diesem Bier braucht mein kein Essen mehr. Es geht runter wie Haferschleim. Der Abschluß ist kurz, fruchtig und schmerzlos. Ich habe den Test nicht bereut, aber noch so ein Bier muss nicht sein. Der russische Adel wusste offensichtlich, was gut ist. Solides Bier, aus Sicht des deutschen Pils-Fans aber ziemlich exotisch. Sollte man sich ruhig mal kaufen, wenn man im gut sortierten Getränkemarkt drüber stolpert.

Design: 2   Bieraussehen: 2+   Geruch: 4   Geschmack: 2-   Fazit: 2-
Kulle, 05.11.2011

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Design:

Die Flasche hat einen sehr klassischen Look. Gefällt mir besser als bei den anderen Bieren der Brauerei. 2-

Aussehen:

Der Körper ist pechschwarz, er lässt nur minimal Licht hindurch. Der Schaum ist fein und cremig, dazu ist er auch sehr dunkel, die Haltbarkeit der Schaumkrone ist allerdings keine Spitzenklasse. 2-

Geruch:

Man bekommt das was man von einem Imperial Stout erwarten kann, sehr viel Malz, dunkle Schokolade und Kaffee ist zu riechen. Die Intensität ist für den eher niedrigen Alkoholgehalt auch ganz gut, zudem riecht es überhaupt nicht alkoholisch. 2

Geschmack:

Malzig im Antrunk, dazu kommt etwas Kaffee und reichlich dunkle Schokolade. Ein bisschen Lakritz ist noch zu schmecken, dadurch ist es ein bisschen außergewöhnlicher. Die Intensität ist insgesamt allerdings eher durchschnittlich. Trotzdem ist es schon relativ vollmundig und hat eine schöne, leicht cremige Konsistenz. Der Abgang ist bitter, für ein Imperial Stout allerdings von der moderaten Sorte. 2-

Gesamt:

Ein passables Imperial Stout, dass ein bisschen intensiver sein könnte. 2-

Strasser, 02.06.2018