Heute im Test: Stiegl Pausenbrot

Design:

Das Bier kommt in einer doch recht erhaben wirkenden 0,75 l-Glasflasche, die fast komplett mit Etikett beklebt ist. Dieses enthält neben Marken- und Produktnamen auch noch genauere Informationen zum Bier (empfohlene Trinktemperatur, passende Speisen usw.) und zusätzlich noch eine kleine Anekdote zur Idee des Bieres. Alles in einem recht traditionell anmutendem Design. Die Idee ist ganz gut, insgesamt aber etwas zu überladen. Reicht nur für eine 3 -.

Aussehen/Geruch:

Das Bier ist gold- bis bernsteinfarben und sehr hefetrüb. Die Kohlensäure perlt sehr fein und in angemessener Menge im Glas. Die Schaumkrone wirkt normal- bis feinporig und ist sehr stabil. So stabil, dass ein anständig eingeschenktes Bier schon ein wenig Geduld erfordert. Insgesamt aber eine gute 2 +.

Beim Einschenken fällt ein Hauch von Banane und Zitrus auf, der auch späterhin anzutreffen ist. Dazu gesellt sich ganz entfernt eine unbestimmbare Würze, die vielleicht an Koriander erinnern könnte. Auch eine ganz leicht rauchige Note ist zu erkennen. Ansonsten tut sich hier aber nicht viel, leider ein wenig fad. Glatte 3.

Geschmack:

Im Antrunk wirkt das Bier sofort sehr süffig-würzig, es fällt aber die kaum vorhandene Kohlensäure auf. Es ist nur minimal herb, was hier vielleicht mit einer geringen Spur Rosmarin zu vergleichen wäre. Ansonsten hat das „Pausenbrot“ teilweise eine leicht säuerliche Note, die aber immer wieder durch eine angenehm stärkelastige Süße von Bananen ausgeglichen wird. Die Hefe tritt nur ganz unterschwellig auf, unterstreicht aber das angenehm weich-süffige Aroma. Im Abgang wird das Bier dann sogar noch richtig süßlich, durchkreuzt von einer leichten Würze. Hier finden Fans von Hefeweizen eine zwar kostspielige aber geschmacklich interessante Alternative.

Fazit:

Das Stiegl Pausenbrot wirkt auf den ersten Schluck eher wie ein 08/15-Bier, überzeugt aber bereits spätestens beim dritten Schluck. Hier zeigt sich eine angenehm ausgewogene Abwechslung aus Süße und Würze. Durch die kaum vorhandene Herbe lässt sich das Bier sehr angenehm trinken. Allerdings lässt die Kombination aus „Süß/Mild“, „6,5 %“ und „0,75 Liter“ auf Kopfschmerzen vermuten. Trotzdem ist es einen Versuch wert und lässt sich uneingeschränkt empfehlen. Einzig der stolze Preis von rund acht Euro pro Flasche schreckt ein wenig ab und lädt nicht unbedingt zum abschießen ein. Insgesamt gibt es hier - geschuldet am Design und Geruch - trotzdem nur eine 3 +. Wer also auf Design nichts gibt und beim Geruch nicht so anspruchsvoll ist: Zuschlagen und genießen!