- Das Design des Bieres ist auf alt getrimmt, um der Bezeichnung eines Barockbieres gerecht zu werden. Die Etiketten sind im Stil einer Schriftrolle aufgemacht, das Kloster auf dem Vorderetikett verstärkt das Barockflair. Man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt, als Johann Sebastian Bach noch am Leben war und in Leipzig an seinen nächsten Gassenhauer werkelt
- Der Kronkorken sieht richtig edel aus
- Laut Beschreibung wird das Bier von drr ältesten Brauerei Deutschlands gebraucht, also von richtigen Profis. Ich bin gespannt, ob die Leute ihr Handwerk verstehen oder mittlerweile senil geworden sind
- Das Kreuz erinnert an das Malteserkreuz, ich erwarte heilende Krädte
- Ins Glas geschüttet, hinterlässt das Bier ein zwiespältiges Bild. Das Bierkörper sieht aus wie geschmolzene Kohle, absolut Lichtundurchlässig, was darauf hindeutet, dass ich gleich einen intensiven Geschmack geboten bekomme. Leider lässt sich nichts über die Schaumkrone zeigen, die eine geringere Halbwertszeit hat als das Atom Germanium.
- Beim Schnuppern am Glas vernehme ich einen sehr brotigen Geschmack, aber nach altem Brot. Wirklich Barock
- Beim Antrunk bietet sich mir in sehr intensiver, brotiger Geschmack, der für mich die Definition des Wortes "vollmundig ist"
- Der Geschmack zieht sich wie ein roter Faden durch Mittelteil und Nachgeschmack, sowas konsequentes hab ich noch nicht erlebt.
- Wenn der Schluck die Kehle runtergeronnen ist, entfaltet sich ein milder Geschmack im Gaumen, als ob ein Engel die Mundhöhle sanft massiert. Einfach nur Klasse und erfrischend, einfach eine perfekt Kadenz
- Der sehr gute Geschmack hält sich die ganze Zeit, wird im Verlauf noch stärker. Ab 0,25 Liter lässt das Bier seine Muskeln mit einem noch intensiverem Brotgeschmack spielen
- Von dem Bier muss ich rülpsen. So muss das sein, das Bier bekommt einen Männlichkeitspunkt

Das Design des Bieres mag kitschig schlecht sein, aber es kommt in erster Linie auf den Geschmack an, und der ist einfach ausgezeichnet. Wäre ich damals Mönch gewesen, hätte ich mich in der Fastenzeit mit dem Bier abgeschossen, es ist nicht nur ein guter Ersatz für Brot, es ist sogar das bessere Brot. Ich überlege ernsthaft, ob ich morgens nach dem Aufstehen mir nicht lieber eine Pulle von dem Bier reinziehe, als mir ein Brot zu schmieren. Das Bier hat sogar eine heilende Wirkung, musste ich vor dem Genuss noch dauernd aufs Klo rennen, fühlt sich meine Blase danach ausgeglichen.

Fazit: 2+ Design: 2 Bieraussehen: 2+ Geruch: 2+ Geschmack: 2+

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erworben bei: Kaufland.

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen.

Design

Im Vergleich zu 2008 doch schon deutlich verändert. Insgesamt sieht es moderner aus, wenn auch etwas steriler. 2-

Bieraussehen

Angemessene Schaumentwicklung, allerdings mit stellenweise recht grober Konsistenz. Der Schaum ist leicht braun eingefärbt. Die Farbe des Bieres ist rotbraun und klar. 2-

Geruch

Sehr dunkelmalzig, deutlich nach Nüssen und Kastanie, röstmalzig, leicht brotig. Im Glas etwas milder, aber ebenfalls dunkelmalzig, leichte Röstnoten, ansonsten nussig-kernig, ein Hauch Karamell. So muss ein Dunkelbier riechen. 2+

Geschmack

Durchschnittliche bis etwas geringere Rezenz, schlankes Mundgefühl, von Beginn an setzt sich das Malz durch, welches wirklich gut geröstet ist und zusätzlich Noten von Nuss, Kastanie und auch ein wenig Kaffee mitbringt. Das Brauwasser ist dabei wirklich schön weich. Eine leichte Karamellnote schwingt mit, ansonsten ist das Bier aber so gut wie nicht süß. Im Abgang schwingt dafür eine ordentlich bittere Note mit, den Hopfen kann man am Rande erkennen. Insgesamt wirkt das Bier hochwertig gebraut und perfekt abgerundet, die Süffigkeit ist relativ hoch. 2+

Fazit

Ein sehr harmonisches, dabei facettenreiches Dunkelbier. 2+

Wolf, 28.09.2021