Moritz Fiege Schwarzbier

Autor
visch
Erstellt
Montag, 03. Februar 2014
Bewertung des Tests
(6 Stimmen)
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Moritz Fiege Schwarzbier
  • Biersorte
    Schwarzbier
  • Alkoholgehalt
    4,9 %
  • Behältnis
    Glasflasche
  • Reinheitsgebot
    Ja
  • Brauerei
    Privatbrauerei Moritz Fiege GmbH & Co. KG
  • Stadt
    Bochum
  • Land
    Deutschland
  • Besonderheit
    -
  • Zutaten: Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

     

     

    Design

    Auf den ersten Blick fällt mir auf, dass am Flaschenaussehen etwas nicht stimmt. Das große Etikett besitzt einen schwarzen Hintergrund – passend zur Biersorte. Allerdings harmoniert es nicht mit dem grünen Etikett am Flaschenhals. Wahrscheinlich wurde das Grün aufgrund der Unternehmensfarben beibehalten. Der Markenschriftzug ist recht lieblos gestaltet; da holt die geschwungene Schrift auch nicht mehr viel raus. Eine Bügelverschlussflasche ist immer nett, aber in diesem Fall ist es ein weiteres Element, das nicht zum Rest passt und die Gestaltung wahllos erscheinen lässt. Der Text auf der Rückseite spricht von „Braukunst auf höchstem Niveau“ und einem „intensiven Geschmackserlebnis“, na dann bin ich mal gespannt.

     

    Aussehen

    Beim Öffnen platz es gewaltig, der Deckel springt fast ohne Zutun selbstständig ab. Dabei spritzt es sogar ein wenig aus der Flasche heraus.

    Das ist mal eine Schaumkrone! Es bildet sich eine dicke Schicht, die an Torte erinnert. Der Schaum ist äußerst cremig, im unteren Bereich körniger. Das kommt durch den starken Anstieg von Kohlensäure. Die Färbung des Schaums ist deutlich bräunlich. Nach einer Weile bleibt ein schöner dünner Schleier auf der Oberfläche zurück, der bei jeder Bewegung des Glases zäh über die Oberfläche hinweggleitet.

    Die Farbe des Bieres ist sehr dunkel und besitzt einen bräunlichen Schimmer.

     

    Geruch

    Der Geruch ist sehr kräftig. Als erstes fällt ein stark süßlich-malziger Charakter auf. Das Röstaroma ist auch deutlich zu erkennen. Im Glas erscheint das Bier deutlich würzig. Das Aroma des Hopfens kommt hier sehr bitter rüber. Dazu kommt eine süße Note des Malzes. Etwas Muff liegt in der Luft.

     

    Geschmack

    Der Antrunk ist vollmundig und angenehm weich. Schon hier erkennt man ein deutliches Anzeichen von ausgeprägtem Malzaroma.

    Beim Mitteltrunk entfaltet das Malz sein Röstaroma. Das Bier ist wunderbar vollmundig, das Brauwasser schmiegt sich abnormal stark an Zunge und Gaumen. Es schmeckt leicht hopfig, zugleich süßlich und darüber hinaus etwas säuerlich.

    Der Abtrunk ist stark würzig, der Hopfen macht gute Arbeit. Das Malzaroma legt auch noch einmal zu, spielt aber nur die zweite Geige. Die Intensität des Röstaromas gefällt mir gut, es erinnert an Bitterschokolade. Gegen Ende wird es herber, die Süße zieht sich zurück. Das Röstaroma bleibt lange als Nachgeschmack erhalten und wirkt minimal sauer. Das Brauwasser beschichtet den gesamten Mundraum und hinterlässt ein unglaublich weiches Gefühl. So muss es sich für mechanische Verbindungen anfühlen, nachdem sie frisch geschmiert wurden. Nachteilig wird es, wenn man versucht diese Schicht zu entfernen, denn dann schmeckt es gammelig.

     

    Fazit

    Wie versprochen erhält man mit diesem Bier ein intensives Erlebnis. Die Konsistenz dieses Gebräus fasziniert mich. Der weiche Körper ist stark ausgeprägt und erscheint gleichzeitig leicht. Das Röstaroma gefällt mir gut. Das einzig gravierend Schlechte an diesem Bier ist die saure Komponente. Diese überschattet leider viele positive Geschmackseindrücke. Nach einer Weile bin ich mir nicht sicher, ob die sauren Anteile wirklich vorhanden sind, oder nur eingebildet. Zwischenzeitlich erinnerte mich das an Kotzgeschmack, der aber zum Glück schnell wieder verflog. Trotzdem stufe ich dieses Bier als ernstzunehmende Alternative zum ostdeutschen Schwarzbier ein.

  • Design
    4-
  • Bieraussehen
    1-
  • Geruch
    3+
  • Geschmack
    2-
  • Gesamtnote
    2-
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